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14.09.2023

“Gemeinsam lauter”: Equal Care in Hamburg

Equal Care Day Festival 2024 – wir suchen Engagierte, die mitmachen!

Care-Arbeit bildet das Fundament unseres täglichen Zusammenlebens und ist ein wichtiger Baustein für eine gesunde Demokratie. Dabei begegnet uns Care als bezahlte und unbezahlte Fürsorge und Selbstsorge überall in unserem Leben. Sie beginnt mit der Versorgung Gebärender und der Begleitung Neugeborener. Sie reicht über die Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die Pflege bei Krankheit oder Behinderung bis hin zur Altenpflege und Sterbebegleitung.

Ziel des Equal Care Day als zivilgesellschaftliche Bewegung ist, Akteur:innen und Anliegen in ihrer Vielfalt zusammenbringen, um gemeinsam sichtbar zu werden und auf die gesellschaftliche Bedeutung von Care aufmerksam zu machen. Der Equal Care Day-Aktionstag, der in Städten wie Berlin und Bonn öffentlichkeitswirksam organisiert ist, soll auch in Hamburg Auftrieb erhalten.

Im Haus des Engagements planen wir gemeinsam mit dem Landesfrauenrat Hamurg e.V. ein Festival zum Equal Care Day 2024. In Zuammenarbeit mit vielen weiteren Hamburger Organisationen, Verbänden und Akteur:innen aus Forschung, Wirtschaft und Politik gestalten wir ein kreatives Programm, das Sorgearbeit in den Vorgergrund rückt. Denn Care ist ein Baustein der Daseinsvorsorge, ob auf lokaler oder globaler Ebene. Gut und flächendeckend organisierte Care-Arbeit befördert eine resiliente Zivilgesellschaft und stärkt besonders marginalisierte Gruppen. Dabei stellen wir fest, dass Menschen, die berufliche und private Care-Arbeit leisten, zunehmend belastet sind. Viele Krisen belasten flächendeckend alle zivilgesellschaftlichen Engagementfelder auf finanzieller, sozialer und politischer Ebene.

Gleichzeitig ist mehr soziale Daseinsvorsorge gefordert als je zuvor. Die Corona-Pandemie hat die Notwendigkeit und den Wert von funktionierender Infrastruktur für die Daseinsvorsorge sowie den Zeitaufwand für das Leisten von privater Sorgearbeit aufgezeigt und in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht. Die Wertschätzung war jedoch von kurzer Leuchtdauer und es wurden keine nachhaltigen Verbesserungen erzielt. Stattdessen werden zunehmend systemrelevante Infrastrukturen, die durch staatliche Finanzstrukturen bereitgestellt werden sollten, in den zivilgesellschaftlichen Bereich verlagert oder privatisiert. Freiwillig Engagierte und zivilgesellschaftliche Organisationen sind massiv unter Druck, weil sie wissen, dass viele Hilfebedürftige keine Unterstützung bekommen, wenn sie aufgrund der hohen Belastung aufgeben. Durch die prekäre finanzielle Lage wird außerdem der Wettbewerb um Fördertöpfe gestärkt. So werden kooperative und nachhaltige Strukturen und demokratisches, solidarisches Handeln geschwächt.

Wir wollen bessere Bedingungen schaffen. Mit dem Equal Care Day Festival und vielen weiteren Aktionen darüber hinaus sind wir gemeinsam lauter: Rahmenbedingungen in der Care-Arbeit müssen auf politischer und institutioneller Ebene besser werden, Daseinsvorsorge darf nicht in schlecht oder nicht bezahlte Strukturen überführt werden, Selbstsorge und Fürsorge müssen mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung erfahren. Menschen müssen für Menschen da sein können, ohne sich selbst aufzugeben.

Wir suchen weitere Engagierte, die mitmachen oder mehr davon wissen wollen! Habt ihr Interesse, meldet euch unter .