Wie seid Ihr ins Haus des Engagements gekommen und was macht Ihr hier?
Auf der Suche nach gemeinsamen Arbeitsplätzen außerhalb des einsamen Homeoffice kamen wir ans Betahaus und bekamen die Ansage, dass wir mit unserem Verein unbedingt ins Haus des Engagements gehören. Unser Verein – KONFETTI IM KOPF – setzt sich für Menschen mit Demenz und eine inklusive Gesellschaft ein.
Für welche Themen oder Projekte engagiert Ihr Euch aktuell? Und wofür habt Ihr Euch in der Vergangenheit eingesetzt?
KONFETTI IM KOPF engagiert sich für ein lebensfrohes Bild von Menschen mit Demenz. Demenz nimmt als Thema in der öffentlichen Diskussion zwar immer mehr Raum ein; in der persönlichen Beschäftigung ist es jedoch oft immer noch mit Ängsten, Vorurteilen und Ausgrenzung verbunden. Unsere bunten, künstlerischen, geselligen Veranstaltungen sollen ein zugewandtes Gegenbild und ein inklusives Miteinander schaffen.
Für die Planung der regelmäßig stattfindenden KONFETTI-Cafés ist Daniela zuständig (in ihrer Freizeit fährt sie Rollschuh). Weil es uns wichtig ist, dass alle Generationen ein Miteinander bilden, gibt es Miriam, die Expressive Arts in Social Transformation studiert und Jugendliche für Demenz sensibilisieren will. Patricia ist die Projektleiterin, macht also alles und mag Stricken. Der Vorstand Michael ist Fotograf und gründete den Verein, um ganz wörtlich positive Bilder von Menschen mit Demenz zu verbreiten.
Was bedeutet für Euch persönlich freiwilliges Engagement und welche Bedeutung hat es Eurer Meinung nach für die Gesellschaft
Engagement geht gegen Vereinzelung vor und schafft Verbundenheit.
Gibt es engagierte Personen oder Projekte, die Euch besonders beeindrucken?
Die Omas und Uromas gegen Rechts! Und Mitra Kassai, die mit ihrem Verein oll inklusiv für Senioren und Senioritas Parties veranstaltet, abgefahrene Ausflüge organisiert und mit ihnen Eierlikör trinkt. Im Bereich Demenz außerdem visionäre Vorreiter wie Michael Ganß und Jan Sonntag von der Fakultät Arts and Social Change der MSH-Hochschule.
Vor welchen Herausforderungen stehen Engagierte Eurer Meinung nach?
Behäbige Institutionen, bürokratischer Frust und die eigene Finanznot
Wie sieht eine Welt-Utopie für Euch aus?
Wir wünschen uns eine Gesellschaft, in der jede:r einen sinnhaften Platz hat und sich keine:r ausgegrenzt fühlt.
Welche Superkraft hättet Ihr gern, wenn Ihr eine wählen könntet?
Eine wunderbare Superkraft wäre es, in alle Herzen Empathie zaubern zu können und das Vermögen, andere Menschen nicht nach ihren vermeintlichen Defiziten zu beurteilen.
Zuletzt: Gibt es einen Ort in Hamburg, den Ihr den Leser:innen ans Herz legen möchtet?
Die Kunstklinik in Eppendorf, ein ehemaliges Gebäude des Universitätsklinikums, das nun eine Geschichtswerkstatt und Kursräume beherbergt und ein kunterbuntes soziales Kulturprogramm veranstaltet.