
Wie bist du ins Haus des Engagements gekommen und was machst du hier?
Teresa Hähn von dem tollen Projekt Act Aware e.V. hat mich auf das HdE aufmerksam gemacht. Bei RESQSHIP e.V haben wir ein sehr kleines, an verschiedenen Orten tätiges Team von Hauptamtlichen und kein Budget für ein Büro – wir sind spendenfinanziert und haben den Anspruch, dass die Spendengelder möglichst direkt in unsere Nothilfe für Menschen in Seenot im Mittelmeer und in die Informationsarbeit an Land fließen. Ich freue mich sehr, das Co-Working-Raumangebot des HdE regelmäßig als Arbeitsplatz nutzen zu können – und dabei auch anderen Engagierten zu begegnen!
Für welche Themen oder Projekte engagierst du dich aktuell bzw. wofür hast du dich in der Vergangenheit eingesetzt?
Als hauptamtlicher Fundraising Manager für den Hamburger Verein RESQSHIP e.V. habe ich aktuell das Privileg, mein Engagement in der zivilen Seenotrettung mit meiner Lohnarbeit verknüpfen zu können. RESQSHIP ist überwiegend ehrenamtlich aktiv und fährt mit dem Segelschiff NADIR regelmäßige Beobachtungs- und Sucheinsätze im Mittelmeer, um flüchtende Menschen in Seenot zu unterstützen. Dieses kostensparende und umweltschonende Einsatzkonzept ist wirksam: Seit 2021 haben wir 13.000 Menschen in Seenot geholfen, Ihre Flucht zu überleben. An Land informieren wir zur humanitären Katastrophe auf der Fluchtroute, fordern politische Lösungen wie legale Fluchtwege und stehen für das Recht auf Bewegungsfreiheit ein. In der Vergangenheit habe ich mich ehrenamtlich für das Kunst- und Kulturfestival Millerntor Gallery von Viva con Agua e.V. engagiert.
Was bedeutet für dich persönlich freiwilliges Engagement?
Für mich persönlich bedeutet freiwilliges Engagement die Möglichkeit, meine global und sozial privilegierte Position für eine gerechtere, machtkritischere und solidarischere Welt einzusetzen.
Welche Bedeutung hat freiwilliges Engagement deiner Meinung nach für die Gesellschaft?
Freiwilliges Engagement stärkt den Zusammenhalt und die Solidarität in der Gesellschaft. Grundsätzlich ist zivilgesellschaftliches Engagement notwendig als Korrektiv und Ort der Utopie – um abseits von Macht- und Kapitalinteressen eine bessere Welt zu denken und zu schaffen.
Gibt es engagierte Personen oder Projekte, die dich besonders beeindrucken?
Weil ich gerade nah dran bin: Mich beeindrucken alle Crewmitglieder, die – bei RESQSHIP oder anderen Organisationen – oft ehrenamtlich auf den Schiffen der zivilen Seenotrettungsflotte mitfahren und die Aufgabe übernehmen, die verantwortliche EU-Staaten unterlassen: flüchtende Menschen in Seenot im Mittelmeer nicht ertrinken zu lassen. Dabei setzen sie sich verschiedenen Gefahren aus und geben dafür z. B. ihren Jahresurlaub auf. Außerdem beeindrucken mich gerade besonders alle Antifaschist:innen, die sich aktiv der extremen Rechten entgegenstellen.
Vor welchen Herausforderungen stehen Engagierte deiner Meinung nach?
Engagierte stehen vor vielen Herausforderungen: Es ist ein Privileg, überhaupt die zeitlichen, finanziellen, psychischen und physischen Ressourcen zu haben, sich ehrenamtlich zu engagieren. Auf Organisationsebene haben viele gemeinnützige Vereine mit knappen Fördermitteln zu kämpfen. Für viele Engagierte ist es sicher oft ein Kraftakt, den Mut nicht zu verlieren und die Wut über gesellschaftliche Missstände in die Kraft für eigenes Engagement umzuwandeln.
Wie sieht eine Welt-Utopie für dich aus?
In meiner antifaschistischen Welt-Utopie gibt es das gute Leben für Alle. Was heißt das konkret? Unter anderem universelle Grundrechte wie das Recht auf Bewegungsfreiheit, eine gerechte Umverteilung von Reichtum z.B. durch Steuergerechtigkeit, eine Vergesellschaftung von Grundbedürfnissen wie Wohnen, den Abbau globaler und sozialer Machtverhältnisse wie patriarchale und rassistischer Strukturen. Es macht Sinn, sich dafür zu engagieren!
Welche Superkraft hättest du gern, wenn du eine wählen könntest?
Ich würde mich gerne beamen können, um ganz schnell an verschiedenen Orten und mit verschiedenen Menschen sein zu können.
Zuletzt: Gibt es einen Ort in Hamburg, den du den Leser:innen ans Herz legen möchtest?
Ans Herz legen möchte ich den Semra-Ertan-Platz in St. Pauli, der erst seit kurzem endlich diesen Namen trägt. Die Geschichte der Dichterin, Aktivistin und Arbeiterin Semra Ertan (1957 – 1982) sollten nicht nur alle Hamburger:innen kennen. Mehr Informationen dazu gibt es hier: https://semraertaninitiative.wordpress.com/
Wenn du offen für die Kontaktaufnahme durch andere Coworkende und Interessierte bist, gib hier gerne noch deine Kontaktdaten an:
Name: Nicolaye Strauch
E-Mail:
Tel: +49 152 0833 8990
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen